Meldungen
Unser Blick auf die didacta 2024
In diesem Jahr fand die didacta wieder in der Kölner Messe statt. Welche Trends und Innovationen erwarteten die Besucher:innen in den drei Messehallen? Schauen Sie doch mal in unsere Bildergalerie.
Wir interessierten uns hier vor allem für die Angebote von EdTech-Startups und die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Software.
Innovativ ist sicherlich die Idee der „Schule als Maker Space“. Schüler:innen machen im Technik- und Kunstunterricht nicht mehr das, was der Lehrplan vorgibt, sondern verfolgen ihre ganz persönlichen Projekte. Hierzu bietet die Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH Konzepte und Ausstattung, z. B. ein per App zu kontrollierendes Gewächshaus.
Auffällig sind in diesem Jahr die vielen EdTech-Start-ups, u.a. auf der Fläche des Start-up-Unterstützers „EDUvation“. Eines von ihnen ist die Firma „eddilake“, die Inhalte für den Schulunterricht zur Vermittlung von Medien- und KI-Kompetenz anbietet und hierzu auch Übungen mit KI-Tools integriert. Hier im Bild Mitbegründer Felix Duffner.
Das Unternehmen „eKidz“ fördert die Lesekompetenz von Kindern, indem es laut vorgelesene Texte KI-gestützt kontrolliert. Die Software wird von der Hochschule Flensburg entwickelt. Verantwortlich für dieses BMBF-Förderprojekt sind CEO Felix Haffner und Prof. Dr. Peter John von der Hochschule Flensburg.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Vorbereitung auf und Abnahme von Prüfungen mit digitaler Unterstützung. Hier diskutieren Jürgen Böhm (Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt), Prof. Dr. Viola Deutscher (Universität Mannheim), Oliver Heckemann (Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG) und Pankraz Männlein (Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V.). Die Kritik, dass hier Föderalismus und vorgeschobene Datenschutzgründe wichtige Fortschritte verhindern, kam auch von offizieller Seite.
Die Start-ups zeigen, wie es geht: Die Firma Titanom ermöglicht es Lehrkräften, mit KI-Unterstützung aus Lehrwerken Prüfungsaufgaben zu formulieren und weist Schüler:innen darauf hin, wenn sie im Englischen das falsche Tempus verwenden. Hier im Bild Mitarbeiter Luka Vuksanovic.
In Deutschland haben es EdTech-Start-ups immer noch schwer, im Schulsektor Kontakt zu potenziellen Kunden zu finden. Das Portal „Eduplaces“ kann hier in Zukunft Abhilfe schaffen – es bündelt die innovativen Angebote auf einer Plattform. Noch steht diese nur Nutzer:innen der Schulplattform „IServ“ zur Verfügung, könnte den Service aber bald ausdehnen.
Zur weiteren Professionalisierung der EdTech-Szene kann auch ein neuer Studiengang beitragen. Prof. Dr. Tim Brüggemann und Tobias Himmerich (EDUvation) stellen den „MBA in EdTech-Management“ der Fachhochschule des Mittelstands vor.
Das Unternehmen „fiete.ai“ wurde von einer Fachjury und dem didacta-Publikum mit dem Start-up-Award 2024 gekürt. Hier nimmt Co-Founder Hendrik Haverkamp den Preis für eine Anwendung entgegen, die Lehrende bei der Aufgabenerstellung unterstützt und Schüler:innen KI-gestützt ein individuelles Feedback liefert.
Etwas Entspannung und einen schönen Kontrast zu den technikbasierten Anwendungen bietet ein Blick in die Halle der frühkindlichen Bildung. Hier präsentiert Jochen Heil seine Handpuppen der Firma Folkmanis. Deren Einsatz könnte sicherlich auch manche Veranstaltung in der Erwachsenenbildung bereichern.
Fazit: Nachdem früher das Lernen mit digitalen Medien in speziellen Aussteller-Arealen gettoisiert wurde, integriert die didacta inzwischen vorbildlich analoges und digitales Lernen in allen Hallen für alle Bildungssektoren. Auch EdTech-Start-ups erhalten viel Raum zur Präsentation. Noch sind nicht alle Hallen vollständig gefüllt – „Room to grow“ für die kommenden Jahre.
mmb analysiert den Stellenmarkt für den DEKRA Arbeitsmarkt-Report
Bereits zum 16. Mal hat das mmb Institut für die DEKRA Akademie die Entwicklungen in einzelnen Berufs- und Tätigkeitsfeldern untersucht. Im Fokus steht dabei die Frage, welche Fachkräfte am häufigsten gesucht werden und wie sich der Bedarf gegenüber den Vorjahren verändert hat. Für die aktuelle Veröffentlichung wurden insgesamt knapp 13.200 Stellenangebote ausgewertet. Zudem standen in diesem Jahr Jobangebote im Elektronik-Bereich sowie für E-Commerce-Mitarbeitende im Fokus vertiefender Analysen. Alle Ergebnisse zum DEKRA Arbeitsmarkt-Report 2023 können auf den Internetseiten der DEKRA Akademie abgerufen werden.
Unser Blick auf die Learntec 2023
Endlich wieder Learntec! Die Kongressmesse in Karlsruhe ist wieder da und hat einiges zu bieten – mehr Aussteller, mehr Messegäste und viele Innovationen. Wir haben aus unserem Blickwinkel einige Fotos zusammengestellt, die dies unterstreichen. Schauen Sie doch mal in unsere Bildergalerie.
Rückblick auf das Jahr 2022: Das mmb-Team diskutiert Trends, Highlights und Erfahrungen
Wie schon in früheren Jahren blicken wir auch 2022 zurück auf die Erkenntnisse und Erfahrungen zum Lernen mit digitalen Medien, die uns in der Arbeit in unseren Projekten wichtig erscheinen. Die drei Themen, die sich in diesem Jahr herauskristallisiert haben, werden im mmb-Team durchaus kontrovers eingeschätzt. Deshalb haben wir für diesen Blogbeitrag zu unseren Thesen jeweils einen Pro- und einen Contra-Beitrag verfasst.
Charta für digitale Bildungsinnovationen – mmb gehört zu den ersten Unterzeichnenden
Die Charta für digitale Bildungsinnovationen ist im Rahmen eines mehrmonatigen partizipativen Prozesses gemeinsam mit zahlreichen erfahrenen Personen aus dem Bildungsbereich aus Hochschulen, internationalen EdTech-Allianzen und EdTech-Unternehmen entstanden. Die Charta fokussiert zunächst Hochschulen, viele Themen lassen sich aber auch auf den schulischen und andere Bildungsbereiche übertragen. mmb gehört mit zu den ersten Institutionen, die diese neue Charta nun unterzeichnet haben.
Lernplattformen miteinander verbinden – ein Workshop auf der Zukunft Personal Europe
Warum kann man die eigenen Lernangebote nicht einfach auf einer anderen (Meta-)Plattform anbieten? Warum kann ich die Zertifikate einer neuen Mitarbeiterin nicht gleich in das Personal-Management-System einlesen? Warum muss ich bei jedem adaptiven Lernangebot einen neuen Fragebogen ausfüllen? Viele Systeme des Lernens mit digitalen Medien sind „Insel-Lösungen“ und damit nicht untereinander kompatibel. Was bei Banken, im Buchhandel oder bei digitalen Visitenkarten selbstverständlich ist, funktioniert in der Bildung noch lange nicht.
Dr. Lutz Goertz vom mmb Institut moderiert am 14.09.2022 um 13:30 Uhr auf der Zukunft Personal Europe einen Workshop unter dem Titel „Deep Dive: Das Puzzle endlich zusammenbringen – Integration von Lernplattformen und Daten“. Interessierte Teilnehmende können gemeinsam ermitteln, welche Hindernisse dieser „Interoperabilität“ im Weg stehen und wie man hier zu machbaren Lösungen kommen kann.
Nationale Bildungsplattform: Basis-Infrastruktur nimmt Formen an
Für die Gestaltung des Digitalen Bildungsraums fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Aufbau einer Nationalen Bildungsplattform (NBP). Es handelt sich dabei um eine Vernetzungsinfrastruktur auf Basis von gemeinsamen Standards und Formaten. Es soll keine neue Lernumgebung geschaffen werden, sondern eine Plattform, die als groß angelegtes Standardisierungs- und Infrastrukturprojekt den individuellen Zugang zu den bereits existierenden Angeboten und Plattformen ermöglicht. Inzwischen wurden die technischen Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Nationalen Bildungsplattform unter Beteiligung des mmb Instituts (Dr. Lutz Goertz) erarbeitet.
Sherpa-Gruppe bereitet den Weg ins Metaversum
Mit den verschiedenen Angeboten für ein Virtual-Reality-gestütztes „Metaversum“ taucht eine immersive Technologie am Horizont auf, die dreidimensionale computergenerierte Räume miteinander zu einer eigenen künstlichen Welt verbindet. Dies könnte auch für Bildungszwecke interessant werden.
Um die Potenziale und Risiken von Metaversen und auch speziell dem „Metaverse“ aus dem Hause „Meta/Facebook“ auszuloten, hat das Virtual Dimension Center (VDC) w.V. (Fellbach) eine „Sherpa-Gruppe“ ins Leben gerufen. Sie diskutiert und analysiert seit Januar 2022 über diese Themen sowie den Stand der Technik rund um das Metaversum. Die Arbeitsgruppe richtet sich speziell an KMU, die ihre Möglichkeiten und Risiken im Metaversum im Austausch mit anderen eruieren möchten, nicht zuletzt für die praktische Umsetzung im eigenen Betrieb.
Die Sherpa-Gruppe wird im Rahmen der Initiative „Digitallotse Wirtschaft 4.0“ durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg gefördert. Dr. Lutz Goertz vom mmb Institut wird an den nächsten Treffen der Gruppe teilnehmen, um dort die Perspektive des Bildungsmarkts einzubringen.
Standards im digitalen Lernen
Warum werden eigentlich beim Lernen mit digitalen Medien nur selten Standards berücksichtigt? Im Straßenverkehr sind Standards völlig selbstverständlich. Form und Zweck von Verkehrszeichen sind in der Straßenverkehrsordnung festgeschrieben und es bestehen Normen dazu, wie Gaspedal, Bremse und Kupplung angeordnet sind. Dies erleichtert die eigene Bewegung auf den Straßen, selbst wenn man plötzlich mit einem fremden Auto in einer fremden Stadt unterwegs ist.
Von solchen Vereinbarungen ist die Welt des digitalen Lernens noch weit entfernt. Lernplattformen und weitere Lernangebote sind eher als „Inseln“ konzipiert und es ist nur schwer möglich, von einem Lernangebot zum nächsten zu springen, geschweige denn auf zwei Lernangeboten zwei unterschiedliche Funktionalitäten gleichzeitig zu nutzen – z.B. eine Plattform zum Lernen zu verwenden und ohne großen Aufwand auf einer anderen Plattform die Prüfung dazu abzulegen.
E-Learning-Dienstleister profitieren von Home Office und Home Schooling
Die Ergebnisse des aktuellen mmb-Branchenmonitors „E-Learning-Wirtschaft“ 2021 verdeutlichen den Boom beim digitalen Lernen, der durch die Corona-Situation deutlich an Schub bekommen hat: Im Vorjahresvergleich haben die deutschen E-Learning-Dienstleister hochgerechnet fast 17 Prozent Umsatzplus erwirtschaftet – und das mit nur geringfügig mehr Personal als vor dem Corona-Jahr. Mit einem Umsatzanteil von knapp 36 Prozent war das Anbieten bzw. Verkaufen von digitalen Lerninhalten und -Kursen das ertragreichste E-Learning-Teilgeschäftsfeld im Jahr 2020. Alle Ergebnisse finden Sie im aktuellen mmb-Branchenmonitor.