In diesem Jahr fand die didacta wieder in der Kölner Messe statt. Welche Trends und Innovationen erwarteten die Besucher:innen in den drei Messehallen? Schauen Sie doch mal in unsere Bildergalerie.
Wir interessierten uns hier vor allem für die Angebote von EdTech-Startups und die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Software.
Innovativ ist sicherlich die Idee der „Schule als Maker Space“. Schüler:innen machen im Technik- und Kunstunterricht nicht mehr das, was der Lehrplan vorgibt, sondern verfolgen ihre ganz persönlichen Projekte. Hierzu bietet die Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH Konzepte und Ausstattung, z. B. ein per App zu kontrollierendes Gewächshaus.
Auffällig sind in diesem Jahr die vielen EdTech-Start-ups, u.a. auf der Fläche des Start-up-Unterstützers „EDUvation“. Eines von ihnen ist die Firma „eddilake“, die Inhalte für den Schulunterricht zur Vermittlung von Medien- und KI-Kompetenz anbietet und hierzu auch Übungen mit KI-Tools integriert. Hier im Bild Mitbegründer Felix Duffner.
Das Unternehmen „eKidz“ fördert die Lesekompetenz von Kindern, indem es laut vorgelesene Texte KI-gestützt kontrolliert. Die Software wird von der Hochschule Flensburg entwickelt. Verantwortlich für dieses BMBF-Förderprojekt sind CEO Felix Haffner und Prof. Dr. Peter John von der Hochschule Flensburg.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Vorbereitung auf und Abnahme von Prüfungen mit digitaler Unterstützung. Hier diskutieren Jürgen Böhm (Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt), Prof. Dr. Viola Deutscher (Universität Mannheim), Oliver Heckemann (Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG) und Pankraz Männlein (Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V.). Die Kritik, dass hier Föderalismus und vorgeschobene Datenschutzgründe wichtige Fortschritte verhindern, kam auch von offizieller Seite.
Die Start-ups zeigen, wie es geht: Die Firma Titanom ermöglicht es Lehrkräften, mit KI-Unterstützung aus Lehrwerken Prüfungsaufgaben zu formulieren und weist Schüler:innen darauf hin, wenn sie im Englischen das falsche Tempus verwenden. Hier im Bild Mitarbeiter Luka Vuksanovic.
In Deutschland haben es EdTech-Start-ups immer noch schwer, im Schulsektor Kontakt zu potenziellen Kunden zu finden. Das Portal „Eduplaces“ kann hier in Zukunft Abhilfe schaffen – es bündelt die innovativen Angebote auf einer Plattform. Noch steht diese nur Nutzer:innen der Schulplattform „IServ“ zur Verfügung, könnte den Service aber bald ausdehnen.
Zur weiteren Professionalisierung der EdTech-Szene kann auch ein neuer Studiengang beitragen. Prof. Dr. Tim Brüggemann und Tobias Himmerich (EDUvation) stellen den „MBA in EdTech-Management“ der Fachhochschule des Mittelstands vor.
Das Unternehmen „fiete.ai“ wurde von einer Fachjury und dem didacta-Publikum mit dem Start-up-Award 2024 gekürt. Hier nimmt Co-Founder Hendrik Haverkamp den Preis für eine Anwendung entgegen, die Lehrende bei der Aufgabenerstellung unterstützt und Schüler:innen KI-gestützt ein individuelles Feedback liefert.
Etwas Entspannung und einen schönen Kontrast zu den technikbasierten Anwendungen bietet ein Blick in die Halle der frühkindlichen Bildung. Hier präsentiert Jochen Heil seine Handpuppen der Firma Folkmanis. Deren Einsatz könnte sicherlich auch manche Veranstaltung in der Erwachsenenbildung bereichern.
Fazit: Nachdem früher das Lernen mit digitalen Medien in speziellen Aussteller-Arealen gettoisiert wurde, integriert die didacta inzwischen vorbildlich analoges und digitales Lernen in allen Hallen für alle Bildungssektoren. Auch EdTech-Start-ups erhalten viel Raum zur Präsentation. Noch sind nicht alle Hallen vollständig gefüllt – „Room to grow“ für die kommenden Jahre.