Berufliche Bildung
Ethische Aspekte der digitalen Kompetenzentwicklung
Um souverän mit digitalen Medien im Arbeitsalltag umzugehen, sollte die Digitalkompetenz von Mitarbeitenden auch Aspekte der Ethik und der Nachhaltigkeit umfassen. Mitarbeitende sollten beispielsweise wissen, welche Energiekosten ihre IT-Nutzung verursacht, wie man mit Cybermobbing umgeht und wie man bei den eigenen Daten die „Hoheit“ behält. Welche weiteren ethischen Themen dazugehören und wie sie in der Praxis trainiert werden können, zeigen Lutz Goertz (mmb), Thomas Hagenhofer (ZFA) und Heike Krämer (BIBB) in einem Buchbeitrag für das „Handbuch Digitale Kompetenzentwicklung„.
Das Handbuch bietet einen umfassenden Blick aus unterschiedlichen Perspektiven auf die zukunftsträchtige Ausrichtung von Unternehmen. Neben aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung, umfasst das Buch eine Vielzahl an konkreten Beiträgen aus der Praxis, die dabei helfen, die unterschiedlichen Herangehensweisen und branchenspezifische Unterschiede zu verstehen und mit den eigenen Vorgehensweisen zu vergleichen.
Herausgegeben wird dieses umfassende Handbuch vom Innovationszentrum für Industrie 4.0, einer privatwirtschaftlichen Beratungs- und Trainingsinstitution für den industriellen Wandel, vertreten durch den Geschäftsführer Philipp Ramin. Ihre einzelnen Kapitel stellen die 48 Autorinnen und Autoren in den Folgen eines Podcasts vor.
Nutzung berufsorientierender Medien
Die Studie unterstützt das Ziel der Bundesagentur für Arbeit, die berufsorientierenden Medien den aktuellen und künftigen Voraussetzungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen (13 bis 24 Jahre) in der Berufsfindungsphase anzupassen. Leitfrage: Welche Bedürfnisse haben Nutzerinnen und Nutzer hinsichtlich berufsorientierender Medien, und an welchen Stellen im beruflichen Orientierungs- und Entscheidungsprozess ist welche mediale Unterstützung erforderlich? Hierfür werden die Zielgruppen in Workshops und Forschungswerkstätten (mit jeweils drei geplanten Treffen) befragt. Durchgeführt werden ferner Workshops mit Betreuungspersonen von Jugendlichen in der Phase der Berufsorientierung.
Auftraggeber: Bundesagentur für Arbeit
Laufzeit: 03/2021 – 03/2023
Benchmark-Studie zum Digitalen Prüfen
Mit zunehmender Digitalisierung der Bildung – nicht zuletzt durch die Corona-Beschränkungen – wird auch das Prüfen mit digitalen Werkzeugen immer interessanter. Das Projekt verfolgt das Ziel, die aktuellen Entwicklungen, Technologien und Trends beim digitalen Prüfen in den Bildungssegmenten Schule, Hochschule, Berufliche Bildung zu sammeln und zu kategorisieren. Außerdem sollen deren praktische Implementierbarkeit sowie die Potenziale dieser Technologien reflektiert werden. Und schließlich soll danach gefragt werden, welche Lösungen sich besonders für die Anforderungen eines öffentlich-rechtlichen Prüfungssystems in der beruflichen Bildung eignen könnten. Das mmb Institut führt hierzu umfassende Recherchen, ExpertInneninterviews sowie eine zweistufige Delphi-Befragung durch.
Auftraggeber: DIHK-Bildungs GmbH
Laufzeit: 12/2020 – 09/2021
Digitalisierung in der betrieblichen dualen Berufsausbildung
Mit digitalen Berichtsheften, aber auch mit neuen didaktischen Konzepten und digitalen Lernformen hält die Digitalisierung Einzug in die duale Berufsausbildung. Welche Rolle spielen hierbei Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern? Sind sie Treiber? Wie reagieren sie auf Bedarfe der Unternehmen? Unter dem Titel „Digitalisierung in der betrieblichen dualen Berufsausbildung – die Rolle der Kammern“ haben das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen und das mmb Institut hierzu eine Studie veröffentlicht, für die sie mit 40 Vertreterinnen und Vertretern von Kammern Leitfadeninterviews durchgeführt haben. mehr lesen…
Virtual Reality zum Lernen – für Menschen mit Handicap noch nicht ausgereift
Wenn man heute über Lernen mit Virtual Reality spricht, geht es nicht mehr um Pioniertaten und erste vorsichtige Gehversuche. Vielmehr sind in den letzten Jahren viele verschiedene Anwendungen für das Lernen in computergenerierten Umgebungen entstanden – die Angebote in der Aus- und Weiterbildung decken unterschiedlichste Berufe und Themen ab. Auch die Technik wurde deutlich weiterentwickelt – viele Nutzer*innen können intuitiv eine VR-Brille und Controller bedienen ohne dass es einer längeren Einweisung bedarf.
Doch aus der Perspektive von Menschen mit einem körperlichen oder kognitiven Handicap zeigen VR-Systeme noch Unzulänglichkeiten, die das Lernen mit Virtual Reality erschweren. Dies zeigt eine Erprobung im Rahmen des BMBF-Förderprojekts „Inklusion in der Produktion (InProD2)“.
Neue mmb-Studie zur Druckmaschinenindustrie veröffentlicht
Im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung hat das mmb Institut eine weitere Studie zur Druckmaschinenindustrie erstellt. Mit einer umfassenden Sekundäranalyse sowie auf Basis von Interviews mit Branchenakteuren zeichnet die Expertise ein aktuelles Porträt dieser nach wie vor von deutschen Unternehmen geprägten Branche. Dabei werden sowohl die tiefgreifenden Folgen der Verbreitung des Internets und des gewandelten Medien- und Konsumverhaltens analysiert als auch die Chancen der Digitalisierung und neuer Geschäftsmodelle für diese innovative Branche aufgezeigt.
Die mmb-Perspektive richtet sich in dieser Studie speziell auf den Markt der Druckmaschinenbranche: die deutschen Druckunternehmen, vor allem im grafischen Druck und im Verpackungsdruck. Für die Untersuchung der Druckmaschinenhersteller zeichnet der mmb-Partner in diesem Projekt, das Hamburger Beratungsinstitut MBB (Patrick Ziegler und Christian Thiel), verantwortlich.
SVL2020 gewinnt Jurypreis auf der eQualification
Das BMBF-Förderprojekt SVL2020 wird in den kommenden Monaten eine Community zur VR-Didaktik aufbauen und für alle Ausbildenden und Berufsschullehrenden einen Didaktik-Leitfaden zum VR-/AR-Lernen erstellen. Eine Anschubfinanzierung hierfür liefert der Jurypreis des BMBF in Höhe von 7.500 Euro für den besten Beitrag zum „Ideenwettbewerb“, der auf der eQualification in Bonn im März 2020 an das Projekt SVL2020 vergeben wurde. Nach einer ersten Vorstellung der Ideenskizze „Didaktische Konzepte identifizieren: Community of Practice zum Lernen mit AR/VR“ haben 36 eQualification-Teilnehmende im World Café die Idee weiterentwickelt. Viele von ihnen haben sich auch gleich bereit erklärt, an künftigen Community-Treffen teilzunehmen.
Die anschließende Präsentation dieser Idee im „Pitch“ hat die Jury aus Vertretern von BMBF, BIBB und DLR-Projektträger überzeugt. Weitere Preisträger sind die Bergische Universität Wuppertal/Berufsförderungswerk Schömberg mit „The real Reality Coach“ sowie die Universitäten Potsdam und Duisburg-Essen mit „Social VR-Tagung“, die den Publikumspreis gewannen.
Wer an der Community mitwirken möchte, kann sich gerne per Mail bei Projektleiter Thomas Hagenhofer/ZFA melden. Eine erste Sitzung ist als Online-Konferenz für den 27. März 2020 geplant.
Im Bild: Preisträger Lutz Goertz, mmb Institut und Thomas Hagenhofer, ZFA mit BMBF-Referatsleiter Ingo Ruhmann
Berufliche Weiterbildung im Zeitalter der Digitalen Transformation
Die Bereitschaft, digitale Lernformen in der Erwachsenenbildung einzusetzen, ist bei vielen Bildungsanbietern in den letzten Jahren gestiegen. Aber wie findet man als traditionelle Akademie den Einstieg? Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen hat den Verband „Weiterbildung Hessen e.V. “ mit der Erstellung einer Broschüre zu diesem Thema beauftragt, die nun für alle Bildungsakteure kostenlos im Internet verfügbar ist.
In der Broschüre „Berufliche Weiterbildung im Zeitalter der Digitalen Transformation – Leitfaden für Weiterbildungsanbieter 2019“ begreifen die Autoren Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe. Diese wird durch die Strategie „Digitales Hessen“ umgesetzt, in der die Potentiale der Digitalisierung sinnvoll genutzt werden. Die Publikation stellt Informationen für Bildungsanbieter über die Veränderungen durch die Digitalisierung, die verbundenen Chancen und Risiken, ihre Auswirkungen auf die Bildungslandschaft und bereits vorhandene Angebote zusammen. Ihr Ziel ist es, den Akteuren einen Anstoß zur Beschäftigung mit dem Thema Digitalisierung zu geben.
Image von Berufsschulen am Mittleren Niederrhein
Die Unternehmer in der Region sind mit dem engmaschigen Netz der Berufsschulen am Mittleren Niederrhein zufrieden. Sie bewerten Quereinsteiger in den Lehrerkollegien positiv, sehen allerdings Verbesserungsbedarf bei den Digitalisierungskompetenzen des Lehrpersonals und bei der Kommunikation zwischen Schule und Ausbildungsbetrieb. Dies sind wesentliche Ergebnisse der Studie „Dualer Ausbildungspartner Berufsschulen – Stärken und Herausforderungen“, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein beim mmb Institut in Auftrag gegeben hatte.
Förderprojekt „Social Virtual Learning“ erfolgreich beendet
Mit einer Abschlusskonferenz am 11.09.2019 endete das BMBF-Förderprojekt „SVL2020“, das zusammen mit seinen Vorgängerprojekten „Social Augmented Learning“ (SAL) und „Social Virtual Learning“ (SVL) sechs Jahre lang wichtige Grundlagen für das Lernen mit immersiven Welten in der dualen Ausbildung geschaffen hat. Und die Arbeit der fünf Projektpartner auf diesem Gebiet geht weiter: In den vergangenen Jahren sind wichtige Netzwerke für das AR- und VR-Lernen entstanden, in denen das Projektkonsortium SVL2020 eine Rolle spielt, u.a. beim Roundtable von Torsten Fell zu Virtual, Augmented und Mixed Reality, im Arbeitskreis der Gesellschaft für Informatik sowie im Verein WorldSkills Germany. Mit dem DRK Herford gehört inzwischen auch eine caritative Organisation zum großen Netzwerk des Förderprojekts. Den vollständigen Bericht zur Abschlusskonferenz sowie viele weitere Informationen und Downloads zum Projekt finden Sie auf der Projektwebsite.